5 Fragen an den Sunrise Avenue-Frontmann
Der Titel eurer neuen Single „You can never be ready“ klingt irgendwie so negativ und passt gar nicht zu dir. Wie kam es dazu?
Ich glaube es zeigt eher, dass man mutig ist für alles im Leben. Speziell für die Liebe kann man einfach nie bereit sein. Frauen – sie wollen einen perfekten Mann und alles, was nicht perfekt ist, mögen sie nicht. Und in Wahrheit mögen sie sich selbst auch nicht wirklich. Die Message ist eher: Lebe dein Leben und lass die Dinge passieren, denn du kannst sowieso nicht für alles bereit sein.
Und weil du gesagt hast, dass das so negativ klingt: Ich bin die optimistischste Person, die ich je getroffen habe, obwohl ich mich noch nie selbst getroffen habe. Ich gebe die Hoffnung nie auf. Wenn ich im Eishockey-Stadion sitze und das gegnerische Team haushoch führt, dann glaube ich auch in der letzten Minute noch an den Sieg (lacht). Ich sehe das Leben einfach sehr positiv.
Sunrise Avenue gibt es ja mittlerweile schon seit 22 Jahren. Hast du dich denn für euren Durchbruch 2006 bereit gefühlt?
Das ist schwierig. Man kann natürlich nicht zu 100% auf das vorbereitet sein, aber ich habe immer an mich geglaubt. Als unser erstes Album released wurde, schuldete ich der Plattenfirma über 100.000€. Ich habe also sehr stark an unseren Durchbruch geglaubt, sonst hätte ich es nicht so weit kommen lassen. Und als es dann passiert ist, war es das schönste und zugleich komischste Gefühl: Es ist das, was du dir immer gewünscht hast, aber es ist auch sehr hart mit der Öffentlichkeit umzugehen. Also alle Justin Biebers dieser Welt, die schon sehr früh durchstarten, tun mir einfach nur leid.
Deine Mama ist immer die erste, die deine selbstgeschriebenen Texte vorgetragen bekommt. Was ist der beste Tipp, den sie dir mal gegeben hat?
Sie hat immer zu mir gesagt, dass ich darauf achten soll, jeden Dienstagmorgen glücklich zu sein. Das ist der mental schwierigste Morgen der Woche und wenn ich an diesem Morgen glücklich bin – egal ob ich die Straßen putze oder Musik mache – dann habe ich alles richtig gemacht (schmunzelt).
Kannst du dich noch daran erinnern, als dich ein Fan das erste Mal auf der Straße erkannt hat?
Weißt du, heutzutage kommen die Fans leider nicht mehr einfach zu dir hin und sagen „Hey, ich mag deine Musik!“. Viele kennen die Grenzen nicht mehr. Ah, da fällt mir eine Geschichte ein. Ich hasse diese „Ladies“ in ihren Vierzigern, die sich nach ein paar Gläschen Wein plötzlich total attraktiv fühlen (lacht). Einmal ist eine von dieser Sorte nach einem Konzert zu mir hergekommen, um ein Foto mit mir zu machen. Ihr Freund war auch dabei. Und sie kommt einfach zu mir her und greift mir zwischen die Beine. Ich wusste gar nicht wie mir geschah und habe ihr dann ehrlich gesagt eine mitgegeben. Fuck that!
Das macht dich ehrlich gesagt sehr sympathisch! (lacht)
Hast du noch Lust auf einen kleinen Wordrap?
Klar.
Ich fühle mich angekommen, wenn … ich in Helsinki bin.
Ich genieße … das Leben.
Mein Lieblingsmärchen ist … mein eigenes.
Das erste, was ich mache, wenn ich nach Hause komme, ist … realisieren, dass ich trotzdem weiterhin aus dem Koffer leben werde, weil ich mich bald wieder auf den Weg machen muss.
Mein letzte Lüge war … „Nein, du siehst gar nicht müde aus!“
Das erste, was ich nach dem Aufwachen mache, ist … realisieren, dass ich noch immer saumüde bin.
Ich glaube an … mich selbst.
Mein größte Schwäche ist, … dass ich so impulsiv bin.
Mein größter Wunsch ist, … dass ich hoffentlich nie im Lotto gewinne und immer für mein Geld kämpfen muss.
Der letzte Song, den ich gehört habe, ist … „Nothing is over“ von Sunrise Avenue, weil ich gerade das Video dazu plane.
Wenn ich für einen Tag eine Frau sein könnte, dann würde ich … aufs Damenklo gehen und zuhören, was dort so gesprochen wird.
Ich habe Angst vor … nichts.