Coronavirus: Erster Europäer gestorben
Das Coronavirus verlangt nicht mehr nur in Asien Todesopfer. Nun ist auch ein 78-jähriger Italiener an COVID-19 gestorben. Er ist der erste europäische Todesfall.
Der Mann sei vor zehn Tagen wegen einer anderen Krankheit in einem Krankenhaus in der Region Venetien im Norden Italiens behandelt worden. In Venetien hatten die Behörden zuvor zwei Infektionsfälle bestätigt.
78-Jähriger ist in Venetien wegen anderer Krankheit behandelt worden
In der an Venetien angrenzenden Lombardei hatte es bereits 16 Fälle des Coronavirus gegeben. Der 78-Jährige, der bereits an einer anderen Krankheit litt, dürfte sich dort angesteckt haben. Der verstorbene Italiener sei vor seinem Tod positiv auf das Virus getestet worden, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza. Um die Bevölkerung zu beruhigen, habe man „alle Personen unter Quarantäne gestellt, die mit den infizierten Menschen in Kontakt gekommen sind“, erklärte zudem Premierminister Guiseppe Conte.
Die Behörden in Norditalien ordneten in mindestens zehn Städten Schließungen von Behörden, Schulen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen an. Man habe Sorge vor der Ausbreitung des Virus. Auch Lebensmittelgeschäfte, Bars, Diskotheken sowie Sportzentren sollten in den betroffenen Orten mindestens für eine Woche geschlossen bleiben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Betroffen seien rund 50.000 Menschen. Die Bürger habe man außerdem aufgerufen, auf „soziale Kontakte“ zu verzichten.
WHO zeigt sich besorgt
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus zeigte sich die Weltgesundheitsorganisation WHO wegen neuer Infektionsherde in und außerhalb Chinas alarmiert. Südkorea meldete etwa einen rasanten Anstieg der Infektionsfälle. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte am Freitag, das „Zeitfenster“ zur Eindämmung der Epidemie schließe sich. Zuvor habe man neue Infektionsherde sowohl aus China als auch aus mehreren anderen Ländern gemeldet. So starben im Iran bereits vier Menschen an COVID-19.
Coronavirus breitet sich in Chinas Gefängnissen aus
Das Coronavirus hat sich unterdessen auch in Chinas Gefängnissen ausgebreitet. Lokale Medien berichten von zahlreichen infizierten Insassen sowie Wachleuten. Alleine im Frauengefängnis von Wuhan zählen die Behörden mittlerweile 230 Infektionsfälle. Auch in der Provinz Shandong hat man 200 Häftlinge positiv auf COVID-19 getestet.
Das Coronavirus hat sich Ende Dezember von der Millionenstadt Wuhan ausgebreitet. In China gibt es bereits 76.000 Virusfälle. Die Behörden bestätigten mittlerweile 2.300 Todesfälle. Chinas Staatschef Xi Jinping sagte bei einer Sitzung, der Höhepunkt der Epidemie sei „noch nicht gekommen“, vor allem die Lage in der Provinz Hubei sei weiterhin „düster und kompliziert“.