Du hast vor Kurzem ein Livealbum veröffentlicht, wie kam es dazu?

 

Letztes Jahr habe ich mein erstes Soloalbum raus gebracht, damit war ich dann das ganze Jahr auf Tour und das möchte man dann auch irgendwie live festhalten. Es war ein riesen Jahr, worüber ich total happy war. Wir haben so viele Shows gemacht, Band und Bühnenbild waren fantastisch, darum war es an der Zeit, auch aus egoistischen Gründen heraus, damit ich mich irgendwann mal daran erinnern kann, dass ich 2014 diese Tour gespielt habe.

 

Das heißt, als Musiker hat man dann auch eine besondere Beziehung zu einem Livealbum?

 

Ja absolut, weil ein Livealbum sich ja auch immer weiterentwickelt – also nicht das Album, sondern das Live spielen entwickelt sich weiter. Du hast ein Studioalbum und gehst damit auf Tour und nach einem Jahr klingt das schon wieder ganz anders.

 

Wie war dein Jahr als Solokünstler rückblickend?

 

Schon anders, bei einer Gruppe kann man sich auch immer verstecken. So wie wir heute hier sitzen, da würde dann auch noch jemand anderes sitzen und auf die Frage würde ich vielleicht gar nicht antworten, da würde dann jemand anderer antworten und umgekehrt. Die Arbeit teilt sich dann irgendwie. Ich war ja mal in einer Band, da waren wir zu fünft, da gab es Interviews da habe ich gar nichts gesagt. Aber so war es super, es war jetzt mein Ding, ich entscheide was passiert, das macht schon einen Unterschied und macht schon manchmal auch unsicher.

 

Deine Texte erzählen immer eine Geschichte, woher kommt deine Inspiration dafür?

 

Das Leben eigentlich, alles was mir so passiert, gute Sachen, schlechte Sachen. Es gibt Phasen im Leben, wo es nicht so läuft und Phasen, wo es besser ist. Irgendwann kommt es dann und du musst das in einem Lied verarbeiten oder versuchst das irgendwie in Worte zu fassen.

 

Woher kam die Idee zu deinem Ohrwurm „Lieder“?

 

Das war eigentlich ganz einfach. Ich bin mit einem Freund zusammengesessen und habe mich mit ihm über Musik unterhalten, was er so hört, was ich so höre und ich habe früher viel Michael Jackson und Hip-Hop gehört und er kam eher so aus dem alternativen Bereich und dann dachten wir uns, machen wir doch einfach mal ein Lied über Lieder, die uns so begleitet haben. Dann haben wir dir chronologisch aufgeschrieben und probiert sie zu ordnen damit es auch eine gewisse Doppeldeutigkeit hat. Und die Leute haben es dann total gefeiert, sogar die Kinder, die nicht verstehen was für Songs das sind feiern die Nummer trotzdem.

 

 

 

Du hast es ja schon kurz angesprochen, du warst Teil der Boygroup „The Boyz“, wäre das heute noch was für dich, zum Beispiel Sänger bei One Direction?

 

Oh Gott (lacht). Ich weiß nicht so recht, vor allem die Boybands heute funktionieren irgendwie anders. Vor allem One Directions, sind die nicht noch so ein bisschen rebellischer, Tattoos und so? Ich glaube A.J. Von den Backstreetboys hatte Tattoos.

 

Der war aber auch der Rebell der Gruppe damals …

 

Stimmt. Ich war ja damals auch der Rebell, hab gerapped und so.

 

Wird man dich in Zukunft noch einmal rappen hören?

 

Jaaa, vielleicht. Ich kann mir schon vorstellen wieder mal ein bisschen was zu rappen, aber es wollte ja damals schon keiner hören und wieso sollte ich jetzt dann wieder damit anfangen.

 

Wenn wir schon über die Vergangenheit reden, gibt es etwas das du aus heutiger Sicht ändern würdest?

 

Ne, das habe ich schon lange nicht mehr, dass ich mir denke das und das hätte ich vielleicht anders machen müssen. Die Dinge passieren, wie sie halt passieren. Ich will auch die Zeiten nicht missen, in denen es mir nicht so gut ging, denn die haben mich ja auch zu dem gemacht, was ich heute bin.

 

Du hast bei den Aufnahmen zu der deutschen Version der Band Aid Version von „So this is Christmas“ mitgemacht, wie war das so mit den ganzen anderen Musikern?

 

Großartig! Es war natürlich für mich auch etwas besonders, ich kenne die zwar alle, aus zahlreichen After-Show-Partys und Backstagebreichen, aber dann mit Maffai, Lindenberg, Materia, Peter Fox, Seed und allen die dabei waren zusammenzusitzen und im Chor zu singen und ein Lied gemeinsam zu machen das war schon großartig. Ich weiß auch gar nicht, ob mir so was überhaupt noch einmal passieren wird, man spürt, dass es eine ganz große, einmalige Sache ist.

 

Hast du Zeit dir in Wien noch etwas anzusehen?

 

Unbedingt, klar! Ich war gestern schon in Wien und bin auch echt gerne in Wien. Ich laufe durch die Stadt und gehe auch gerne aus. Morgen bin ich auch noch da und kauf ein bisschen ein, in Wien kann man ja gut einkaufen gehen.

 

Gibt es etwas typisch Wienerisches, Essen, Mentalität, was du gehört hast?

 

Also ich kann nichts Negatives über die Wiener sagen, aber nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich nicht kann. Ich hab echt durchweg gute Erfahrungen gemacht hier. Ich bin sehr gerne hier, das Essen ist fantastisch. Wiener Schnitzel hab ich auch schon gegessen, das heißt ja auf Österreichisch „Bresalteppich“, kennst du das?

 

Nein, das hab ich noch nie gehört, dabei denke ich eher an Streuselkuchen …

 

(lacht) Hat der mich verarscht oder was? Der Kellner hat mich gefragt und ich sagte auch Streuselkuchen! Aber er sagte, Nein, das ist Wiener Schnitzel!

 

Hast du auch schon Sachertorte probiert?

 

Ja klar! Und auch Melange und so was, was ihr hier habt. Komische Namen … aber so denkt ihr über uns wahrscheinlich auch.