Sieben Gründe, warum du dein Smartphone öfter weglegen solltest
Das Handy ist unser alltäglicher Begleiter. Jeden Tag bekommt das Smartphone für viele Minuten oder gar Stunden unsere Aufmerksamkeit. Doch das hat auch negative Auswirkungen. Es ist meistens das letzte, was man abends weglegt und das Erste, was morgens danach in die Hand genommen wird. Wir haben gute Gründe gesammelt, warum du öfter versuchen solltest, dem Griff zum Handy zu widerstehen.
1. Ablenkung im Alltag
Das Konzept der Achtsamkeit beschreibt gut, was durch die ständige Verfügbarkeit von Mobilgeräten abhandengekommen ist: Es geht darum, aktiv und vollständig bewusst die Umwelt zu spüren und sie einfach in sich aufzunehmen. Wenn du jedoch in jeder freien Sekunde auf das Handy schaust, fällt das natürlich schwer. Egal, ob der Messenger ständig klingelt oder ob du den Drang verspürst, die neuesten Beiträge auf Instagram zu checken – dadurch bleibt immer weniger Zeit, sich bewusst auf das Leben an sich zu konzentrieren.
Die Angst, etwas zu versäumen – auch FOMO („fear of missing out“) genannt – lässt uns mehrmals täglich die gleichen sozialen Medien durchgucken. Dabei solltest du eins bedenken: Das Internet vergisst nicht – daher kannst du auch nichts verpassen. Im Gegenteil führt das eher dazu, wichtige Momente in der echten Welt an dir vorbeiziehen zu lassen. Dass das Handy ein konstanter Begleiter ist, kann also dazu führen, sich zu sehr dazu verleiten zu lassen, den Blick zu häufig auf den Bildschirm zu senken, wodurch wir ständig abgelenkt sind. Stattdessen verdienen die wirklich wichtigen Dinge unsere Aufmerksamkeit.
2. Besser Schlafen ohne Handy
Jeden Tag das gleiche Spiel: Morgens bist du extrem müde und kommst kaum aus den Federn, aber wenn es dann in Richtung Bett geht, findest du lange keinen Schlaf. Auch daran könnte das Smartphone zumindest eine Teilschuld mittragen. Zum einen tendieren wir dazu, bevor wir uns endgültig aufs Ohr legen, noch einen letzten Blick auf das Handy zu werfen. Das kann sich dann einige Minuten hinziehen, wodurch sich die tatsächlich Zeit, die noch für den Schlaf bleibt, natürlich verkürzt.
Dazu kommt, dass das Licht, das vom Handy abgestrahlt wird, unseren Schlaf beeinträchtigt. Es enthält nämlich große Mengen an blauem Licht, was unserem Gehirn eine andere Tageszeit signalisiert und es daran hindert, in eine Ruhephase überzugehen. Zu guter Letzt spielt hier ebenfalls die Tatsache eine Rolle, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Denn wenn das Bett im Schlafzimmer unterbewusst mit langer Handynutzung, aber auch Fernsehen, in Verbindung gebracht wird, so stellt sich unser Körper nicht automatisch auf Schlaf ein, wenn wir uns unter die Decke kuscheln. Das Resultat: Es fällt schwerer, schnell und tief einzuschlafen.
Aus diesen Gründen gilt, dass das Handy am besten keinen Platz im Bett haben sollte. Das Schlafzimmer sollte für das Schlafen reserviert bleiben und unsere Augen etwa eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr mit Bildschirmlicht strapaziert werden.
3. Augengesundheit
Hiermit wären wir auch schon bei einem weiteren wichtigen Thema. Ständig auf den hellen Handybildschirm mit der kleinen Schrift zu starren, kann nicht gesund sein – das ist keine besonders gewagte Vermutung. Das wird von Studien und Medizinern auch so bestätigt. Natürlich gibt es viele rein medizinische Gründe, die eine Brille nötig machen können. Die Hornhaut kann beispielsweise von Geburt an eine Verkrümmung haben, was zu leichten Sehschwächen führt. Doch das Problem liegt woanders:
Die Kurzsichtigkeit wird mehr und mehr zu einer Volkskrankheit. Weltweit nehmen die Zahlen Kurzsichtiger, insbesondere auch unter Kindern und Jugendlichen, massiv zu. Das ist ein Trend aus den letzten Jahren, wodurch die Vermutung nahe liegt, dass die zunehmende Bildschirmzeit, insbesondere das lange Nahsehen mit dem Handy ein Grund dafür ist. Doch der Trend zu mehr und mehr Brillenträgern spricht Bände. Tu deinen Augen also etwas Gutes und reduziere die Zeit, die du täglich vor dem winzigen Display verbringst!
4. Zeit besser investieren
Du müsstest nur einmal die Zeit stoppen, die du täglich mit dem Handy in der Hand verbringst. Große Teile davon sind sicherlich nicht besonders wichtig und könnten anders angelegt werden. Besonders in Momenten der Ruhe und des Wartens tendieren wir dazu, sofort das Smartphone aus der Tasche zu nehmen und darin nach Beschäftigung zu suchen. Im Bus oder im Wartezimmer bei Arztbesuchen ist es unser ständiger Begleiter und sorgt für Unterhaltung – doch gerade diese Zeit kann auch sinnvoller genutzt werden. Ein gutes Buch oder ein interessantes Magazin zu lesen dürfte in den meisten Fällen eine anspruchsvollere, aber auch lohnenswertere Beschäftigung sein.
Natürlich spricht nichts gegen etwas leichte Unterhaltung in den sozialen Medien, die dort im Überfluss geboten wird – aber eben alles in Maßen. Eine bewusstere Verwendung der freien Momente, die immer wieder im Alltag auftreten, ist daher eine gute Idee. Das Handy muss dafür nicht einmal dringend ganz wegfallen. Eine Hörbuch-App schlägt wunderbar die Brücke zwischen beiden Welten. Dabei wichtig: Sobald das Buch läuft, sollte es in der Tasche verschwinden, so dass du ganz ohne Ablenkung in die Geschichte eintauchen kannst.
5. Handy-Sucht ist echt
Du glaubst nicht, dass du tatsächlich süchtig nach deinem Handy sein könntest? Dann versuch doch einfach einmal, einen Tag oder gar nur für einige Stunden ganz ohne es auszukommen. Alleine aus Gewohnheit fällt es uns in vielen Situationen nämlich schwer, uns nicht auf das Handy zu verlassen. Dazu kommt dann noch die bereits erwähnte Angst, etwas Neues zu verpassen. Der Drang, zum Mobiltelefon zu greifen, wird dadurch schnell sehr groß. Das kann sich im Alltag, beispielsweise auch im Job, negativ auswirken. Kein Chef sieht es gerne, wenn du ständig Nachrichten schreibst und es fällt schwerer, sich bewusst auf die Arbeit zu konzentrieren.
Daher ist es wichtig, die Handy-Sucht am besten gar nicht erst entstehen zu lassen. Wenn du vermutest, du könntest kurz davorstehen, ist eine Digital Detox Kur vielleicht ein guter Ausweg.
6. Verspannungen und Haltungsschäden
Von Orthopäden wird unsere Jugend gerne „die Kopf unten“ Generation genannt und die durch intensive Handynutzung entstehenden Verspannungen im Rücken erhalten Kosenamen wie „iPad-Nacken“. Und das nicht ohne Grund: Durch die unnatürliche und stille Körperhaltung, die beim Blick auf das Smartphone lange eingehalten wird, können häufig Beschwerden wie Nackenschmerzen auftreten.
Auch im Arm können Probleme entstehen. Da das Handy zumeist in einer verkrampften Haltung in der rechten Hand gehalten wird, kann eine Sehnenscheidenentzündung entstehen oder das RSI-Syndrom verstärkt werden. Der umgangssprachliche Mausarm, der durch die Arbeit am Computer entstehen kann, wird dann in der Freizeit durch das Halten des Smartphones noch verstärkt.
7. Für Eltern: Eltern-Kind-Bindung wird geschwächt
Gerade in der Familie ist es wichtig, viel Zeit miteinander zu verbringen. Auch schon in einem sehr jungen Alter spüren Kinder, dass die Eltern geistig abwesend sind. Schon im Babyalter kommunizieren sie sehr viel über Blickkontakt und Gesten.
Wenn die Mama dann häufig auf das Handy schaut, verpasst sie möglicherweise diese Versuche zur Kontaktaufnahme. Dass das nicht gut ist, ist selbstverständlich. Daher gilt besonders für frisch gebackene Eltern die Tugend, die eigentlich jeder stets pflegen sollte: Beschäftige dich bewusst mit deinen Mitmenschen, besonders deinem tatsächlichen Gegenüber.
Fazit: Mehr bewusste Zeit ohne Handy
Das sind nur einige der vielen guten Gründe, warum es eine gute Idee ist, jeden Tag das Handy ein bisschen länger bei Seite zu legen. Also versuch es doch einfach mal selbst: Widersteh dem Verlangen, in einer stillen Minute das Handy aus der Tasche zu nehmen oder nimm dir sogar vor, jeden Tag eine Stunde vor dem Schlafengehen das Smartphone bereits auszuschalten. Du wirst schnell merken, dass du dich lebendiger und besser fühlst!