3 Dinge, die du über Bad Boys wissen solltest
Wie unterscheide ich die guten von den bösen Jungs? Warum ruft er nicht an? Interessiert er sich für mich? Alles Fragen, die sich fast jede Frau schon einmal in ihrem Leben fragen musste – als sie einen Bad Boy gedatet hat.
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Oliver Stöwing, Soziologe und Autor von „Warum ruft der blöde Prinz denn nicht mehr an? 100 Wahrheiten, die jede Frau kennen sollte“ erklärt, was wir ändern müssen, um nicht mehr in die Bad Boy – Falle zu tappen!
miss: Was macht Bad Boys so anziehend? Warum geraten manche Frauen immer wieder an den Falschen?
Oliver Stöwing: Zunächst verspricht ein Bad Boy Abenteuer und Aufregung. Manche Frau hofft, dass sich davon etwas auf ihr Leben überträgt. Ein Bad Boy tut, was er will und schert sich nicht um Normen.
Er lebt damit einen Teil aus, den wir vielleicht auch in uns tragen – aber wir sind nicht mutig genug, ihn auszuleben. Männer bewundern Bad Boys dafür, Frauen himmeln sie dafür an. Wir fühlen uns von Eigenschaften angezogen, die wir selbst gerne hätten oder die bei uns im Verborgenen liegen. Evolutionsbiologen würden sagen, dass ein Bad Boy mit seinem Egoismus durchsetzungsstarke Gene besitzt, die eine Frau sich unbewusst sichern will.
Aber Vorsicht: Ein Bad Boy ist der Erste, der die Brut sitzenlässt, und was vordergründig stark erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Schwäche. Denn was wir für Unabhängigkeit halten, ist vielleicht nur Unfähigkeit. Außerdem stachelt ein Bad Boy den Ehrgeiz einer Frau an: Kann ich es schaffen, ihn zu zähmen?
Um die Frage gleich zu beantworten: Nein, sie schafft es zu 99 Prozent nicht. Was ich als den Hauptgrund ansehe, warum der Bad Boy für so viele Frauen so faszinierend erscheint: Ich kann mich mit einem bösen Anforderungen einer wirklichen, gleichberechtigten und zukunftsträchtigen Bindung drücken.
Denn die ist mit einem Bad Boy ja nicht möglich. Stattdessen bleiben mir kurze intensive Momente und die Leidenslust – manchmal weniger anstrengend und weniger ernüchternd, als mich tatsächlich auf jemanden einzulassen.
miss: Was kann frau tun, um aus der „böse Jungs“-Falle auszubrechen?
Oliver Stöwing: Wichtig ist, dass die Frau in der Böse-Buben-Falle in sich selbst hineinhorcht. Welche Vorteile habe ich durch den Bad Boy (die Nachteile liegen ja auf der Hand)? Geht es mir um den Kitzel?
Hier sollte frau überlegen, ob es vielleicht möglich ist, sein Leben auf andere Weise aufregend zu gestalten. Und das ganz große Abenteuer ist sowieso die langfristige Partnerschaft. Drücke ich mich vor einer Beziehung mit Aussicht, indem ich mich dem Bad Boy hingebe? Glaube ich vielleicht innerlich, jemand, der mich gut behandelt, muss einen Knall haben? Denke ich vielleicht, dass ich es verdiene, schlecht behandelt zu werden? In dem Fall hilft es nur, an seiner Selbstachtung zu arbeiten und zu lernen, sich selbst besser zu wertschätzen. Wie erkenne ich die Bad-Boy-Alarmsignale beim Dating?
Er kommt zu spät oder ändert im Vorfeld häufig Ort und Zeit. Er erzählt nur von sich und zeigt wenig Interesse an seinem Gegenüber, redet viel von Partys, seinen wilden Hobbys, seinem angeblich so aufregenden Leben. Er ist wenig darum bemüht, beim Date gemeinsame Meinungen, Vorlieben und Interessen zu finden.
Er hat einen provozierenden, manchmal schroffen Kommunikationsstil und testet Grenzen aus. Seine Stimmungen wechseln schnell, er scheint viele Gesichter zu haben. Er agiert widersprüchlich – mit der einen Hand zieht er mich ran, mit der anderen stößt er mich weg. Ich weiß nicht recht, woran ich bei ihm bin und auf welchen Teil ich reagieren soll. Er versucht auf manchmal aufdringliche Weise, sich sexuell zu nähern. Sex hier und heute scheint ihm wichtiger, als ein neues Date zu planen.
miss: Am Ende heißt es ja oft, „Wir haben’s dir ja gleich gesagt“: Ist es generell sinnvoll, bei der Männerwahl auf den Rat von Freunden zu hören?
Oliver Stöwing: Es geht weniger darum, auf Freunde zu hören. Jeder weiß, wir Menschen hassen es, Ratschläge zu befolgen. Das weckt den Rebellen in uns und macht den Bad Boy nur noch faszinierender.
Wichtig ist aber, den Freunden einfach mal eine gute Absicht zu unterstellen: Sie raten mir von dem Bad Boy ab, weil sie es gut mit mir meinen. Sonst wären sie ja nicht meine Freunde. Ich sollte mich dann dafür interessieren, warum sie mir abraten und möglichst genau nach den Gründen fragen. Nicht, um mich beeinflussen zu lassen, sondern um mir möglichst viele Informationen zu holen. Entscheiden muss jeder alleine. Und wer weiß, vielleicht überwiegen ja derzeit ganz subjektiv die Vorteile und ein Bad Boy scheint mir in diesem Lebensabschnitt genau das Richtige … Bei allen Risiken und Nebenwirkungen …