10 Tipps für das erste Kennenlernen mit seinen Eltern
1. Hab keine falschen Vorstellungen: Es ähnelt dem Gefühl vor einem Besuch beim Zahnarzt. Man befürchtet, dass es weh tun könnte. Man hat schreckliche Angst davor. Und man sehnt sich danach, dass es endlich vorbei ist. Das erste Kennenlernen der Eltern des eigenen Freundes verursacht deshalb ein Grummeln im Magen, weil man unbedingt einen guten Eindruck machen will. Und weil es so viele Horror-Geschichten über angebliche Schwiegermonster gibt, erwartet man das Schlimmste. Aber wer sagt, dass seine Eltern Schreckschrauben sind, die dich von Anfang an nicht leiden können? Lass dich nicht schon vor dem Treffen von deinen eigenen Ängsten ins Bockhorn jagen. Damit setzt du dich nur unnötig unter Druck!
2. Versetze dich in andere: Betrachte die Situation einfach mal einer anderen Perspektive: Wie würden deine Eltern auf ihn reagieren? Würden sie ihn von Anfang an ablehnen? Nein. Denn sie lieben dich und freuen sich mit dir, dass du verliebt bist. Deshalb geben sie einem Mann, der dich auch liebt, eine faire Chance. Und genauso denken die meisten Eltern.
3. Bereite dich vor: Bevor es ans große Kennenlernen geht, lass dir von deinem Freund über seine Eltern erzählen. So gehst du nicht völlig unwissend auf sie zu und hast eine Grundlage, auf die du aufbauen kannst. Was machen sie, was mögen sie, wie leben sie? Er soll dir von seiner Kindheit erzählen, von seiner Erziehung, von seinem Verhältnis zu ihnen. Das gibt dir eine gute Basis.
4. Höre ihm zu: Klar, manchmal sind Familienstorys, insbesondere über Eltern, echt nicht so spannend. Aber höre ihm dennoch zu und merke dir die Dinge. Sie gehen am Wochenende gerne wandern? Kein Problem. Du sollst nicht tun, als ob du das auch gerne machst, aber du kannst fragen, wohin sie wandern und so ein Gespräch aufbauen. Je mehr du über die beiden und ihr Miteinander mit ihrem Sohn weißt, umso einfacher wird es – und umso entspannter ist die Situation. Weil seine Eltern merken werden: Unser Sohn spricht über uns. Und seine Freundin hat ihm zugehört.
5. Sei du selbst: Ist der große Moment gekommen, in dem Mama und Papa vor dir stehen, gibt es letztlich nur eine Regel, die du beherzigen musst: Sei du selbst! Wenn du dich verstellst und anders gibst, als du eigentlich bist, werden es alle merken. Dein Freund sowieso, der sich wundert, warum du so aufgesetzt bist – und seine Eltern, die deine Unnatürlichkeit sofort bemerken. Versuch nicht, Theater zu spielen und dich perfekt zu verkaufen: Du selbst bist es, die von deinem Freund geliebt wird – und du selbst bist es, die er seinen Eltern vorstellen will. Hier ist kein Platz für eine Komödie mit dir in der Hauptrolle!
6. Sei höflich: Gutes Benehmen und Höflichkeit sind Dinge, die Eltern sehr wichtig sind. Das weißt du sicher auch von deinen eigenen. Also vermeide das erste Fettnäpfchen, indem du von Anfang an höflich bist. Siezen oder duzen? Ganz klar: siezen! Vielleicht kommt später der Moment, wo sie dir das Du anbieten – aber das muss von ihnen ausgehen. Es gibt unterschiedliche Exemplare von Eltern: Die einen sind locker und werden dich gleich liebevoll duzen und dir dasselbe anbieten. Die anderen sind ein bisschen steifer und brauchen eben länger für Vertraulichkeiten. Wichtig ist, dass du dir merkst: Es bieten immer die älteren Personen den jüngeren das Du-Wort an. Umgekehrt wäre es ein absolutes No-Go.
7. Hab Geduld: Wenn ihr im Kreise seiner Familie zusammen sitzt, kommt irgendwann der Moment, wo die beiden anfangen werden, dich auszufragen. Das ist eine natürliche Reaktion, die nichts damit zu tun hat, dass sie dich nerven wollen. Klar sind die beiden an dir interessiert, schließlich ist ihr Sohn in dich verliebt und sie wissen nicht, was aus eurer Liebe wird. Vielleicht gehörst du ja eines Tages zur Familie? Beantworte die Fragen höflich und sei geduldig mit ihnen.
8. Ziehe Grenzen auf: Fragen beantworten? Klar. Von dir erzählen? Sowieso. Aber gleich alles von dir wissen wollen? Darauf musst du nicht eingehen, immerhin lernt ihr euch gerade erst kennen. Grenzen ziehen ist hier ganz klar erlaubt. Wenn es dir irgendwann zu persönlich wird, kannst du versuchen, gewisse Antworten zu verschleiern. Außerdem bist du nicht alleine: Dein Freund weiß, dass die Situation nicht einfach ist für dich. Er kommt dir sicher zur Hilfe, wenn eine Frage mal unangenehm wird.
9. Sei nicht zu neugierig: Umgekehrt solltest du ebenso vermeiden, den beiden unzählige Fragen zu stellen. Auch wenn es dich noch zu sehr interessiert, wie dein Freund als Kind war. Denn zu viele Fragen könnten als penetrante Neugier ausgelegt werden – und auch deinen Freund nerven. Viel wichtiger ist es, dass du zuhörst, wie sich seine Familie unterhält.
10. Stell dich nicht in den Mittelpunkt: Klar, es geht bei diesem Treffen um dich. Aber nicht nur. Setz dich nicht in Szene, indem du die Unterhaltung bestreitest, sondern hör zu und hake nach. Sei aufmerksam, sei gesprächig, sei interessiert – aber texte niemanden zu im Bemühen, dich so gut wie möglich darzustellen. Du wirst sehen: Irgendwann läuft die Unterhaltung – und dann hast du gar nicht mehr das Gefühl, mit seinen Eltern zu sprechen, sondern mit zwei Menschen, die du gerade kennen gelernt hast. Ohne Druck – aber dafür mit Spaß!