10-Jährige stirbt wegen „Blackout Challenge“ auf TikTok: Italien sperrt Plattform
Nachdem die Zehnjährige Antonella sich bei der sogenannten „Blackout Challenge“, die gerade auf TikTok die Runde macht, mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt haben soll, setzt Italien die App nun unter Druck.
Die Behörden verhängten eine temporäre Sperre der Plattform für alle User, deren Alter sich nicht verlässlich prüfen lasse.
Nach Tod einer 10-Jährigen: Italien setzt TikTok unter Druck
Der Todesfall der 10-jährigen Antonella aus Palermo in Italien erschüttert derzeit das Netz. Das Mädchen soll sich bei der sogenannten „Blackout Challenge“ unabsichtlich mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt haben. Italienische Behörden kritisieren jetzt die mangelnde Alterskontrolle von TikTok, der Plattform, auf der das Mädchen offenbar auf die Challenge aufmerksam wurde. Um die App unter Druck zu setzen, haben sich die italienischen Behörden dazu entschlossen, den Dienst vorerst für Nutzer zu sperren, deren Alter sich nicht eindeutig nachweisen lässt. Das bedeutet, dass neue User derzeit kein Konto anlegen können. Diese Sperre gelte vorerst bis 15. Februar, so die italienische Datenschutzbehörde am Freitag. Eigentlich ist TikTok erst ab 13 Jahren erlaubt.
„Blackout Challenge“ macht auf TikTok die Runde
Die fragwürdige Erstickungs-Challenge macht gerade auf TikTok die Runde. Dabei sollen sich User offenbar so lange wie möglich mit Hilfsmitteln wie Schals oder Gürteln die Luft abschneiden. Der zehnjährigen Antonella aus Italien wurde diese Challenge zum Verhängnis. Ihre fünfjährige Schwester entdeckte das Mädchen am Mittwoch leblos im Badezimmer. Sie wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht, doch für Antonella kam jede Hilfe zu spät. Die Ärzte stellten Tod durch Ersticken fest. Laut Ermittlungen der Polizei, die auch das Handy des Mädchens beschlagnahmt hatten, dürfte die Zehnjährige bei der Blackout Challenge mitgemacht haben. Diese machte zuvor auch schon auf anderen Plattformen die Runde und dürfte nun bei TikTok wieder neu aufgetaucht sein.
Laut der italienischen Zeitung „La Repubblica“ habe eine weitere Schwester den Eltern erklärt, dass Antonella beim „Blackout Spiel“ mitmachen würde. „Wir hatten davon keine Ahnung“, so der Vater. Er dachte, seine Tochter würde bei einer Tanz-Challenge mitmachen.
Italien kritisiert fehlende Alterskontrolle der Plattform
Italienische Datenschützer kritisieren nun scharf, dass das Mädchen überhaupt Zugang zu der Plattform hatte. Denn eigentlich ist die Nutzung der chinesischen App erst ab 13 Jahren erlaubt.
Auf miss-Anfrage haben wir von TikTok folgendes Statement zu dem Vorfall in Italien erhalten: „Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Freund*innen des Mädchens. Bei TikTok ist die Sicherheit unserer Community – insbesondere unserer jüngeren Nutzer*innen – unsere Priorität, und wir erlauben keine Inhalte, die gefährliches Verhalten, das zu Verletzungen führen könnte, ermutigen, fördern oder verherrlichen. Wir bieten robuste Sicherheitskontrollen und Ressourcen für Jugendliche und Familien auf unserer Plattform an, und wir entwickeln unsere Richtlinien und Schutzmaßnahmen im Rahmen unseres kontinuierlichen Engagements für unsere Community regelmäßig weiter.“
Laut Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos erklärte ein TikTok-Sprecher außerdem, man würde den Behörden für weitere Ermittlungen bereitstehen. Zudem versuche das Unternehmen bereits Aufrufe zu solchen Challenges und „lebensgefährlichem Verhalten“ zu stoppen.