1:0 für Spielerfrauen
Die Tribüne, auf der Spielerfrauen sitzen, wird wenig schmeichelhaft „Hühnerstange“ genannt, die Zeitschrift „Park Avenue“ bezeichnete sie zur WM 2006 als „blonde Manndecker Dummchen“. Das Image von und die Klischees über Spielerfrauen sind denkbar schlecht, vor allem in England, wo sie als WAGs bekannt sind (Abkürzung für Wives and Girlfriends). „In England gibt es viele Spielerfrauen, die sich Model nennen. Also die Mädchen von Seite drei, die sich oben ohne fotografieren lassen. (…) Darunter sind auch Soap-Stars. Das muss man sich vorstellen, als würden die Top 3 bei ‚Germany’s next Topmodel‘ oder Soapsternchen aus ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ nur noch Fußballspieler treffen“, erklärt Christine Eisenbeis, Autorin des Buches „Im nächsten Leben werde ich Spielerfrau!“ (Verlag Die Werkstatt).
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Natürlich ist es kein Geheimnis, dass sich Star-Kicker gerne mit hübschen Frauen schmücken. Peter Crouch zum Beispiel, Kick-Star beim Verein Stoke City, bedient auf den ersten Blick das Klischee: Seine Freundin Abbey Clancy ist Unterwäschemodel und Moderatorin - und ehemals Zweitplatzierte bei „Britain's next Topmodel". Doch die Liebe der beiden ist echt: Sie sind seit 2006 zusammen, seit 2010 verheiratet und seit März 2011 Eltern von Töchterchen Sophia Ruby.
Oder aber Iker Casillas, Torhüter von Real Madrid. Der hat sich eine Spielerfrau geangelt, die richtung Ahnung hat: Sara Carbonero ist Sportjournalistin und wurde schon mal zur „Sexiest Reporter In The World" gewählt. Als sie während der WM 2010 Castillas nach jedem Spiel Spaniens interviewte, lernten die beiden sich kennen und lieben. Mittlerweile sind sie verlobt - und am 3. Januar 2014 wurde ihr gemeinsamer Sohn Martín Casillas Carbonero geboren.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich viele Spielerfrauen aus dem Schatten ihrer berühmten Männer hervorgekämpft. Paradebeispiel Victoria Beckham ist längst ebenso berühmt wie ihr Ehemann David Beckham, der zuletzt bei L.A. Galaxy kickte. Ihr Girlie-Image aus „Spice Girls"-Zeiten hat sie abgestreift. Sie spielte in der Telenovela „Ugly Betty" sich selbst, entwirft erfolgreich Mode, modelte unter anderem für Armani und war sieben Mal auf dem Cover der „Vogue".
Als eine der ersten Spielerfrauen wurde Alex Curran bekannt, die als Model und Modekolumnistin arbeitet. Sie ist seit 2002 mit dem FC Liverpool-Kicker Steven Gerrard zusammen. Im Juni 2007 heirateten die beiden. Mittlerweile haben sie sogar drei Kinder miteinander. Es gibt also durchaus Spielerfrauen, die das Klischee brechen und ihrem kickenden Mann den Ruhm streitig machen. Doch woran liegt es, dass man den Frauen von prominenten Fußballern so viel Aufmerksamkeit schenkt? „Fußballer werden immer mehr zu Popstars, die Frauen werden dadurch immer interessanter für die Medien", erklärt Christine Eisenbeis.
So auch die neue Generation der Spielerfrauen, die niemand mehr abfällig als WAGs bezeichnen würde. GNTM-Star Lena Gercke stand schon im Rampenlicht, ehe sie im Februar 2011 öffentlich machte, mit dem Real Madrid-Fußballer Sami Khedira zusammen zu sein. Ihr Hauptwohnsitz ist mittlerweile in Madrid, im Mai 2012 gaben die beiden ihre Verlobung bekannt.
Genauso geht es Sängerin Shakira. Sie ist seit dem Frühjahr 2011 mit Gerard Piqué, Kicker beim FC Barcelona, zusammen. Am 22. Januar 2013 wurde in Barcelona ihr gemeinsamer Sohn, Milan, geboren - Hochzeit nicht ausgeschlossen. Spielerfrau würde die kolumbianische Sängerin auch niemand nennen. Oder die Freundin von FC Arsenal-Star Mesut Özil: Monrose-Sängerin Mandy Capristo ist seit gut einem Jahr an seiner Seite, stand aber schon lange davor im Rampenlicht. Denn ob Kickgott, Topmodel oder Sängerin, hier dreht sich alles nur um ihre Liebe.
Klar ist: Lena Gercke, Shakira und Mandy Capristo haben es nicht nötig, sich im Ruhm ihrer kickenden Freunden zu sonnen. Sie waren schon erfolgreich, bevor sie sich mit ihren Fußballstars zusammengetan haben und halten locker mit deren Prominenz mit, mehr noch: Sie werten das Image der neuen Generation der Spielerfrauen auf. Sogar, wenn sie auf der „Hühnerstange" sitzen.
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