
Der Abschied fiel schwer und so machten wir uns schweren Herzens auf den Weg zum Flughafen. Ein bekanntes Zuhause und ein neu gewonnener Rückzugsort – Lisboa ist kaum in Worte zu beschreiben, Lisboa muss man erleben, um zu verstehen. Die portugiesische Hauptstadt ließen wir hinter uns und begaben uns in ein Flugzeug, das von atemberaubend schönen Stewards begleitet wurde. Ohne Worte, völlig sprachlos und überrascht genossen wir die wunderschöne Aussicht und hin und wieder blickten wir auch aus dem Fenster, um einen der letzten Über-den-Wolken-Momente zu genießen. In Marrakech gelandet, buchstäblich in einer anderen Welt, wurden wir am Flughafen abgeholt und in einen wahr gewordenen Traum gebracht: ins Mövenpick Hotel.
Hinter den Toren des Mövenpick Hotels verbergen sich wunderschöne Räume und Orte, in die man zwischen orientalischen Teppichen und moderner Inneneinrichtung flüchten kann. Das ganze Areal ist eine kleine Stadt und so hat man nicht nur die Möglichkeit, in verschiedenen Restaurants fein zu speisen, sondern auch verschiedene Pool- und Spa-Bereiche auszutesten. Wie kleine Königinnen bekamen wir ein riesiges Zimmer mit Wohnzimmer, Balkon, Schlafzimmer, Ankleidezimmer und einem großen Bad mit frei stehender Badewanne. Angekommen, aber noch nicht ganz realisiert, dass wir nun in Marrakesch waren, ging es erstmal mit den Henkel „Summer Repair“-Produkten unter die Dusche, um alle Schäden der vergangen Wochen (Sonne, Wind, Chlor, Meerwasser usw.) zu reparieren. Anschließend ging’s ab zum Pool, bevor wir einen Nachmittag purer Verwöhnung im Spa verbrachten. Hamam ist ein orientalisches Bad zur Reinigung von Körper und Seele. Es ist eine Kombination aus Körperreinigung, Dampfbad, sinnlichen Düften und einer wohltuenden Massage. Gebadet, abgeschrubbt, geölt und massiert, kamen wir als völlig neue Menschen wieder heraus und bekamen oben drauf sogar noch eine Pediküre. Nach beinahe drei Monaten wandern und unzähligen Fußmärschen hatten auch unsere Füße ein Wohlfühlpaket verdient. Den Abend ließen wir mit einem wahnsinnig großzügigen marokkanischen Essen ausklingen und rollten schlussendlich zurück in unser Kingsize-Bed.
Medina – die Altstadt Marrakeschs – ist mit einer riesigen Lehmmauer umringt, zudem sehr hektisch, eng und die schier unzähligen Gassen sind wie ein Labyrinth, in dem man sich schnell verläuft. Aber sich zu verlaufen ist in Ordnung und die Stadt und ihren Flair dadurch so richtig zu erkunden, natürlich noch besser. Die Stadt hat mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten, als man in zwei Tagen besichtigen kann. Um die Kultur, den Charme und Eindrücke der Stadt stressfrei zu entdecken, begannen wir zuerst mit einer ausgiebigen kleinen Shoppingtour. Wer sich hier und da in Marokko etwas gönnen möchte, sollte sich unbedingt beraten lassen. Die großen Märkte sind interessant und sollte man einmal gesehen haben, einkaufen sollte man jedoch in den versteckten Winkeln und Gassen in den verschiedensten Vierteln, denn die Verkaufsstandbetreiber auf den großen Märkten kaufen die Sachen selbst dort ein und verkaufen sie um einiges teurer auf den großen Märkten an Touristen – also aufgepasst! Egal ob Argan-Öl, verschiedenste Cremes, Gewürze, Kosmetik, Teppiche, Taschen, Klamotten, Schmuck oder andere Mitbringsel, man findet alle marokkanischen Schätze in den entlegensten Orten und sollte sich dieses Abenteuer nicht entgehen lassen. Es gibt auch versteckte Restaurants und Cafes mit Dachterrassen bei denen man einen atemberaubenden Ausblick über Medina genießt. Die Devise lautet also: fragen, fragen, fragen! Das Essen hier war köstlich und zählte neben dem Kochkurs mit Blue Elephant in Bangkok zu unseren kulinarischen Reise-Highlights. Damals durften wir in der Blue Elephant Cooking School ein Vier-Gänge-Menü zubereiten bei dem alle Klassiker der thailändischen Küche vertreten waren: Phat Thai, Tod Man Koong Crispy Thai Prawn Cake und Fleischsuppe. Mhhh!
Einer der bekanntesten Märkte ist wohl der Djemaa el Fna, der zentrale Marktplatz in Marrakesch. Abends herrscht auf diesem Platz ein wildes Treiben mit Gauklern, Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern und Künstlern, so heißt es. Abgesehen von einem wilden Durcheinander, tausenden von Menschen die einen zu Essensständen mit diversen kulinarischen Spezialitäten locken wollen, Frauen die einen an Händen packen und ungewollt ein Henna-Tattoo aufmalen und im Nachhinein Geld dafür verlangen wollen, ein lautes Durcheinander an Gebrüll von Standinhabern, die ihre Ware verkaufen wollen und Menschen, die einen ungewollt Affen auf den Arm setzen, findet man hier weit und breit keine Wahrsagerinnen, Geschichtenerzähler oder Schlangenbeschwörer. Es herrscht wirklich ein reges Treiben und allein über den Platz zu spazieren und sich in den verwinkelten Marktgassen zu verlieren ist ein emotional aufbrausendes Erlebnis, das man nicht lange durchhält. Es ist auch kaum in Worte zu fassen, man muss es einfach selbst erleben. Der Platz ist nichts desto trotz sehenswert, den man zumindest einmal im Leben Abends besuchen sollte.
Der Palast El Badi war einst die größte und prächtigste Palastanlage Marokkos. Vom Prunk der Saadier ist zwar nicht viel geblieben, doch lassen sich in den Ruinen noch die Dimensionen des Herrschaftssitzes erahnen. Heute stehen nur noch die Grundmauern von einem weitläufigen Areal, das durch ein großes Wasserbecken und kleinere Gärten strukturiert ist. Man sollte sich wirklich die Zeit nehmen, das imposante Areal zu erkunden und auf die Uhrzeit achten, denn die Paläste in Marrakech schließen bereits zwischen 17:00 und 18:00 Uhr. Wir hatten leider nur ein kurzes Vergnügen innerhalb der Palastmauern, doch es sich auf alle Fälle gelohnt.
Nach dem hektischen Treiben und Kulturprogramm der Hauptstadt ging es für uns drei Stunden in Richtung Süden, in eine Hafenstadt am Atlantik: Agadir. Dort wurden wir mit herzlichen Armen im Pure Surfcamp begrüßt, in dem keine Paläste oder reges Treiben, sondern letzten Endes nur der Ozean, die Wellen und ein entzückendes Hostel mit unglaublichem Ausblick auf uns warteten. Ein hübsches Fleckchen Erde mit wunderbaren neuen Menschen, traumhaftem Wetter, wunderbarem Essen und atemberaubenden Sonnenuntergängen. Anfängliche Unbeholfenheit auf dem Surfbrett war schnell vergessen und mit Hilfe der jungen Surflehrer, die nicht nur bereits seit frühester Kindheit auf dem Surfbrett standen, sondern privat surfen als Leistungssport betreiben, entdeckten wir die Liebe zum Surfen. Doch nicht nur das Surfen hat uns überrascht, jeder Abend wurde in vollen Zügen genossen, Freundschaften wurden geschlossen und gemeinsame Erinnerungen wurden geschaffen. Mit einem kleinen abwechslungsreichen Programm genossen wir nicht nur die Morgenstunden am Surfbrett im Meer, sondern erkundeten natürlich auch die Umgebung, den Markt und begaben uns in erschwingliche Höhe, auf den Rücken von Alibaba, das Kamel von Hocine dem Kameltreiber. Gemeinsam mit unseren neuen Freunden bildeten wir eine kleine Karawane und spazierten am Strand entlang. Die Abende wurden immer in vollen Zügen genossen und auf die beste Art und Weise zelebriert, wie es uns nur möglich war: mit jeder Menge Bier und Wein. Der Abschied fiel uns sehr schwer, doch wir blickten auch unserem letzten Stopp unserer Reise freudig entgegen, der Kreuzfahrt-Tour mit COSTA durchs Mittelmeer.
Übrigens: Die tollen Fotos wurden mit unseren NikonA900 Kameras gemacht!
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