
Am Wiener Flughafen haben sich am Samstag dramatische Szenen abgespielt. Trotz der Vorfreude ist Abschied nehmen wohl immer schwer. Ob von frischer Liebe, alten Freunden, kleinen Brüdern oder besorgten Eltern – wenn man für 90 Tage geht, kann man ruhig ein paar Tränen dalassen. Oder wie Valerie: Zur Sicherheit eine Stunde durchheulen. Alle gebusselt, geherzt und umarmt wurde es für uns dann ernst. Spätestens bei den Sicherheitsanweisungen im Flieger wurde uns bewusst, dass wir tatsächlich auf dem Weg nach Bangkok sind.
Obwohl wir beide bereits viel gereist sind, war es für uns das erste Mal, dass wir Europa verlassen haben. Auf sechs Stunden Flugzeit voller Euphorie, Filmschauen und Futtern bis nach Doha folgten sechs weitere Stunden voller Turbulenzen. Mit dem neu zugelegten Jetlag haben wir uns zur Begrüßung erst mal von einem wahnsinnigem Taxifahrer abzocken lassen.
Die Begrüßung im Sofitel war über alle Maßen herzlich und freundlich. Mit Yasmin-Gesteck und Wassermelonen-Smoothie ging es ab in den 20. Stock in unser Zimmer. Nicht nur die atemberaubende Aussicht über die Skyline von Bangkok brachte uns zum Staunen, sondern auch ein kleiner missbBFF-Kuchen versüßte uns die Ankunft.
Eingecheckt und frisch gemacht, ließen wir uns von den Einheimischen beraten und stürzten uns völlig erschöpft ins Abenteuer. Höchste Zeit Bangkok zu erkunden. Um ein Jetlag-Monster zu bekämpfen muss man sich tapfer der Uhrzeit vor Ort stellen – auch wenn es zuhause mitten in der Nacht ist, die Augenringe bis zum Boden hängen und der einzige Gedanke das weiche, frische Hotelbett ist. Schlafen wäre hier eher suboptimal, da man sonst nie in den richtigen Rhythmus kommt.
Nach Flugzeug, Taxi und dem Sky-Train starteten wir weiter mit einer kleinen Bootstour zum Asiatique-Riverfront-Markt und begannen dort erst zu realisieren, dass wir nun wirklich drei Monate weg sind. Den Sonnenuntergang am Fluss Chao Phraya genossen und gut gespeist ging es dann wieder zurück ins Hotel.
Mit drei Stunden Schlaf machten wir uns am nächsten Morgen in aller Früh auf in den morgendlichen Montagsverkehr, denn als erstes stand unser Kochkurs bei Blue Elephant am Programm. Montagmorgen in Bangkok heißt wie Sardinen in der Büchse in die Skytrain gestopft zu werden. Den ersten Skytrain mussten wir sogar auslassen, denn der war schon übertrieben voll. Die letzten Meter zur Cooking School wurden im Sprint zurückgelegt und wir kamen nur fünf kleine Minuten zu spät. Keiner hats gesehen, keiner gemerkt und manche waren sogar später dran als wir. Nach unserem Sprinteinsatz bekamen wir als erstes eine kurze Einführung, bevor es gemeinsam mit unserem Chief of Cooking zum Bang Rak Futter-Markt ging.
Dort flanierten wir gemeinsam mit den anderen Teilnehmern durch den Markt und der Boss zeigte uns, wo man die besten Zutaten für Phat Thai, Tod Man Koong Crispy Thai Prawn Cake, Fleischsuppe und Co. bekommt und auf was man beim Einkauf achten sollte. Bereits hier scheiterten wir kläglich bei dem Versuch auf Eiswürfel zu verzichten, denn die gabs überall gratis dazu. An dieser Stelle – bitte nicht nachmachen im Ausland – gilt die goldene Regel: Nichts mit Eiswürfel trinken! Unser Motto ist Programm: #lebenamlimit. Die Thais haben schon ein paar verrückte Sachen am Start. Wir tranken zum Beispiel Eistee aus einem Plastikbeutel. Im Beutel deswegen, um sich das Ganze auch mal auf die Stirn oder die Pulsadern zu legen, da es in Bangkok gefühlte 1000 Grad hat. Die Hitze ist erschlagend und kommt nicht nur von oben, sondern strahlt vom Asphalt und liegt erdrückend in der Luft.
Zurück in der Cooking School durften wir ein Vier-Gänge-Menü zubereiten bei dem alle Klassiker der thailändischen Küche vertreten waren. Gerade für Valerie eine große Herausforderung, denn für sie bedeutet kochen vor allem eines: Toast zubereiten. Zuerst kochte uns unser großer Meister Obiwan Phat Thai jedes Gericht vor, bevor wir selbst die Wok-Pfannen schwingen durften. Unser Noodle-Master zeigte uns zudem, wie man die Gerichte schön anrichtet, woran wir kläglich scheiterten. Geschmeckt hat es am Ende trotzdem super und wir bekamen von unserem Engel in Weiß sogar ein Zertifikat überreicht. Wir sind sehr stolz auf uns, vor allem auf Valerie.
Zusammenfassend können wir sagen, dass der Kochkurs in der Blue Elephant Cooking School wirklich lässig war. Wir hatten das beide bis dato in so einem Ausmaß noch nie gemacht und wir haben vor allem irrsinnig viel über Thai-Food gelernt. Um 13 Uhr durften wir unser Essen dann schlussendlich, stolz wie Oskar, auch genießen. Sehr zufrieden darüber, dass wir es so frühmorgens aus dem verlockenden Bett geschafft, den Morgenwahnsinn in Bangkok überlebt, die Cooking School gefunden UND ein 4-gängiges Menü zubereitet haben – ohne Valerie zu verlieren.
Zuhause wären wir wohl um 13 Uhr erst mal vom Feiern heimgekommen, würden den Tag mit brunchen starten oder hätten schon drei Folgen „Game of Thrones“ geschaut. Nach dieser wahnsinnigen Experience stürzten wir uns direkt ins nächste Abenteuer, aber davon könnt ihr das nächste Mal mehr lesen. To be continued…
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